Kleider richtig ausmisten
Wir alle kennen das Problem, jede Menge Klamotten im Kleiderschrank und doch nichts zum Anziehen zu haben. Luxus und Konsum in Industrieländern wie Deutschland hat sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht zuletzt in unserem Kleiderschrank bemerkbar gemacht.
Doch wie glücklich macht uns ein voller Kleiderschrank, aus dem wir am Ende doch immer nur unsere Lieblingsstücke herausziehen, während andere Teile schon längst zu den Schrankleichen gehören?
Wir zeigen dir, wie du mit folgenden Tipps einen
minimalistischen Kleiderschrank erschaffst und wohin du deine Kleider spenden oder weiterverkaufen kannst. Happy reading!
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1. Folgende Teile können ohne großen Trennungsschmerz direkt ausgemistet werden: Das Kleidungsstück ist
kaputt und auch nicht mehr zu reparieren, es
passt nicht mehr oder
gefällt dir nicht mehr. Wenn du dir bei Letzterem unsicher bist, kannst du dir folgende Fragen stellen:
- Habe ich das Teil in den letzten 12 Monaten getragen?
- Würde ich das Kleidungsstück jetzt nochmal kaufen?
- Passt das Teil noch zu meinem Stil und lässt es sich mit meinen anderen Teilen gut kombinieren?
- Gibt es einen Anlass in der Zukunft, bei dem ich das Teil nochmal tragen kann?
If that’s a ‚NO‘, you’ll know what to do.
2. Im besten Fall besteht dein Kleiderschrank nun nur noch aus deinen
Lieblingsstücken, deinen vergessenen Schätzen und dem ein oder anderen ausgefallen Kleidungsstück, das du dir für eine Special Occasion aufhebst. Kleidungsstücke, bei denen du dir noch immer unsicher bist, legst du für die nächsten Tage in eine separate Box. So kannst du die Teile die du nach einige Tagen vermisst, jederzeit wieder rausholen. Setzte dir aber unbedingt eine Frist, bist wann du dich für oder gegen die Teile entscheiden willst. Eine ausführliche Anleitung zum Ausmisten findest du in unserem Buch
'Minimal Fashion'. Für die bereits ausgemisteten Sachen folgen nun die nächsten Schritte.
Wer möchte nicht einen
guten Beitrag mit seinen ausgemisteten Klamotten leisten? Dafür ist es wichtig zu wissen, dass es so viele weitere Möglichkeiten zu Flohmärkten oder Altkleider Container gibt. Letztere erwecken häufig den Eindruck einen wohltätigen Zweck zu verfolgen. Welcher Zweck und ob tatsächlich gemeinnützige Organisation hinter den Container stehen, ist jedoch häufig unklar. Wenn du in so einem Fall sicher gehen möchtest, kannst du dich bei der Organisation
fairWertung.de informieren.
3. Generell gibt es drei Möglichkeiten, was mit deiner Kleidung passieren kann. Du kannst sie
Spenden, Verkaufen oder Upcyceln. Dabei gilt: Je lokaler und persönlicher, desto besser.
Vielleicht möchtest du eine
Kleidertauschparty mit Freunden veranstalten oder an einer teilnehmen. Dabei schadet es nicht, sich zum Ziel zu setzten, mit weniger nach Hause zu kommen als man gekommen ist. Wenn du es ganz bequem haben möchtest, kannst du in deiner Nachbarschaft eine
Tausch-/ oder Spendenbox aufstellen. Derartige Sammelstellen findest du auch im öffentlichen Raum, beispielsweise über das Verzeichnis der Caritas-Kleiderkammern. Unter
wohindamit.org erfährst du, welche passenden sozialen Einrichten es in deiner Stadt gibt. Auch der
Wertstoffhof ist eine Möglichkeit, denn hier wird die Kleidung direkt dem Recyclingprozess zugeführt. Wenn du deine Sachen doch lieber online spenden und verschicken möchtest, suche dir eine transparente und vertrauenswürdiges Organisation wie beispielsweise die gemeinnützige Organisation
‚Platz schaffen mit Herz‘.
Zum Verkauf eignen sich auch zahlreiche Online-Anbieter, wie beispielsweise
Kleiderkreisel,
Ebay Kleinanzeigen oder
Momox. Alternative kannst du natürlich auch zum
Second-Hand Laden deiner Wahl oder an einem schönen Sonntag-Morgen-Flohmarkt deine ausgemisteten und intakten Teile direkt verkaufen. Und vielleicht hast du ja auch Lust, die Erlöse an eine gemeinnützige Organisation zu spenden und so deinen Beitrag zu leisten.
Für die Kreativen unter Euch gibt es dann noch die Nähmaschine und das
Upcycling aus alten Stoffen – whoop! Für die weniger Kreativen – kaputte Stoffreste machen sich auch wunderbar als Putzlappen. Außerdem gibt es auch Labels wie beispielsweise
Bridge&Tunnel, die das Upcycling für dich übernehmen und aus alten Jeans neue Taschen oder Kissen nähen.
Text von Jelka + Team
Hier geht es zum letzten Blogpost mit Stephanie von Let's Talk Slow